Der Labrador

Ursprünglich fischte er den Kabeljau aus den eisigen Gewässern Neufundlands

Steckbrief:

Temperament: Aufgeweckt und lernfreudig
Wesen: Freundlich bis zum Abwinken
Seine große Liebe: Kinder
Seine Stärke: Anpassungsfähigkeit
Seine Beliebtheit: steigend
Sein Erbe: Arbeitseifer
Seine Leidenschaft: Wasser
Sein Talent: Apportieren

Rassestandard:

Kopf: breiter Schädel; ausgeprägter Stop; breite Nase; gut entwickelte Nasenflügel; dunkelbraune oder haselnussbraune Augen; mittelgroße Hängeohren; Kiefer und Zähne kräftig;
Hals: kräftig, auf gut gebauten Schultern sitzend.
Körper: breite und tiefe Brust; breite kurze und kräftige Lendenpartie.
Gliedmaßen: Lange, schräggestellte Schultern; gerade, sehr muskulöse Hinterläufe.
Pfoten: rund, kompakt; gut gewölbte Zehen und dicke Ballen.
Rute: sehr dick am Ansatz, spitz zulaufend, mittellang.
Fell: kurz und dicht, mit wasserundurchlässiger Unterwolle.
Farbe: ganz schwarz, gelb oder braun. Das Gelb geht von einem hellen Cremefarben bis zu einem Fuchsrot. Auf der Brust darf sich ein kleiner weißer Fleck befinden.
Schulterhöhe: 56 bis 57 cm für Rüden, 54 bis 56 cm für Hündinnen
Gewicht: 25 bis 40 kg


Entstehungsgeschichte:

Über seine Herkunft kann man nur spekulieren. Vielleicht stammt er ursprünglich aus dem hohen Norden und kam mit dem Wikinger Erich dem Roten Ende des 10. Jahrhunderts nach Nordamerika. Sicher ist nur, dass er vom 12. Jahrhundert an über einen längeren Zeitraum in Neufundland ansässig war, wo er sich mit dem Neufundländer und dem St. John – den beiden ersten Hundearten auf der großen Insel – paarte.

Dort entwickelte er auch seine Widerstandsfähigkeit und entdeckte seine Liebe zum Wasser. Kein Wunder also, dass er der bevorzugte Hund der Kabeljaufischer war, denn er fing Fische ein, die ihnen aus dem Netz sprangen.
Ende des 18. Jahrhunderts beschloß die neufundländische Verwaltung, die Anzahl der Hunde auf der Insel zu reduzieren, da sie anfingen, die Schafzucht zu behindern. 1780 verkündete Gouverneur Edwards deshalb, jeder Haushalt dürfe nur einen Hund besitzen. Da sich niemand daran hielt, wurde 1815 angeordnet, dass jeder Hund ohne Maulkorb auf der Stelle erschossen würde, was unzähligen vierbeinern das Leben kostete.
Einige Labradore hatten Glück; sie überquerten mit britischen Kabeljaufischern den Atlanik und kamen bis nach England. Hier wurden die Hundezüchter der Grafschaft Dorset auf sie aufmerksam. Man kreuzte den Labrador mit dem Pointer, wodurch sein Körperbau schmaler und geschmeidiger wurde, und richtete ihn für die Jagd ab. Da er beim Apportieren des Wildes sehr geschickt war, wurde er bald zu einer Berühmtheit. 1903 wurde die Rasse dann offiziell anerkannt.

Avon, vermuteter Ahnherr aller heutigen Labradore (1885)